Verknüpfung von Entwicklungskompetenzen aus Mathematik und Computer-Algebra soll neue Zugangsmöglichkeiten zu klassischen Schlüsselgebieten der Mathematik eröffnen
Auf seiner Frühjahrssitzung in Bonn hat der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) insgesamt 18 neue Schwerpunktprogramme (SPP) eingerichtet. Die neuen SPP stammen aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen. Eines der bewilligten Programme aus dem Bereich der Mathematik hatte eine Steuerungsgruppe, der auch Professor Dr. Duco van Straten aus dem Institut für Mathematik der Johannes Gutenberg-Universität angehört, beantragt: „Algorithmische und experimentelle Methoden in Algebra, Geometrie und Zahlentheorie“.
In diesem Programm geht es darum, bereits vorhandene theoretische, algorithmische und strukturelle Forschungsergebnisse aus Mathematik und Computer-Algebra zu verknüpfen, um zu neuen Algorithmen und mathematischen Erkenntnissen zu kommen. Algebraische Algorithmen eröffnen ein ganzes Spektrum neuer Zugangsmöglichkeiten zu klassischen Schlüsselgebieten der Mathematik wie algebraischer Geometrie, Zahlen- und Gruppentheorie. Spektakuläre theoretische Erfolge wie Wiles’ Beweis von Fermats großem Satz beruhen auf der Kombination solcher fachübergreifender Ansätze. Algorithmisch erlauben es die aktuellen Entwicklungen in der Mathematik, wichtige Querverbindungen nun auch rechnerisch zu besetzen und so zu tiefliegenden Anwendungen vorzustoßen, die vor kurzem noch undenkbar waren.
Ein Schwerpunktprogramm der DFG wird in der Regel für die Dauer von sechs Jahren gefördert. Das jetzt eingerichtete Programm „Algorithmische und experimentelle Methoden in Algebra, Geometrie und Zahlentheorie“ soll ab Anfang 2010 seine Arbeit aufnehmen. Als Mitglied der Steuerungsgruppe unter Koordination von Professor Dr. Wolfram Decker (Universität des Saarlandes), begrüßt Professor Dr. Duco van Straten die Entscheidung der DFG: „Wir freuen uns, dass unser Antrag positiv von der DFG beschieden wurde. Durch das neue Schwerpunktprogramm haben wir die Möglichkeit, komplementär zum bestehenden SFB Transregio 45, zusätzliche Stellen für die Forschung auf Drittmittelebene einzuwerben.“