Programmteilnehmerinnen profitieren von nachhaltiger Frauenförderung in den Naturwissenschaften
09.07.2013
Frauenförderung in den Naturwissenschaften hat einen eindeutig positiven Einfluss auf die Entwicklung der beruflichen und persönlichen Potenziale. Eine Untersuchung des Mentoring-Programms des Ada-Lovelace-Projekts ergab, dass zwei Drittel der Teilnehmerinnen mit dem Programm sehr zufrieden sind. 85 Prozent der jungen Wissenschaftlerinnen würden in jedem Fall wieder daran teilnehmen. "Mentoring wirkt – das können wir nach der Evaluation mit absoluter Sicherheit sagen", erklärt Heike Ettischer, Leiterin des Programms. Sie verweist dazu auch auf die deutlichen Unterschiede, die zwischen der Teilnehmergruppe und einer Kontrollgruppe ermittelt wurden. Derzeit wird das Mentoring-Programm in den Naturwissenschaften vom Ada-Lovelace-Projekt (ALP) bereits zum fünften Mal an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) durchgeführt. Das Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) hat das Programm im Jahr 2012 evaluiert.
Ziel des Ada-Lovelace-Mentoring-Programms für Nachwuchswissenschaftlerinnen in MINT-Fächern ist es, die beruflichen und persönlichen Potenziale von Nachwuchswissenschaftlerinnen zu fördern und zu erweitern. Dabei steht eine erfahrene Person (Mentorin) einer jüngeren, weniger erfahrenen Person (Mentee) zur Seite. Das vielfältige Rahmenprogramm umfasst Seminare und Workshops, Coaching-Angebote, Netzwerktreffen sowie öffentliche Auftakt- und Abschlussveranstaltungen.
Die positive Evaluation durch das ZQ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zeigt, dass die Teilnehmerinnen mehr Klarheit über ihre beruflichen Ziele gewinnen, ihre beruflichen Ziele höher stecken und Spaß daran gewinnen, eine Führungsposition zu übernehmen. "Am stärksten profitierten die Mentees von dem Programm im Hinblick auf die Stärkung ihres Selbstbewusstseins und in einem hohen Zuwachs an Sicherheit im eigenen Auftreten", so Ettischer. 70 Prozent der Teilnehmerinnen gaben an, nach Abschluss des Mentoring-Programms ihre eigenen Vorstellungen klarer und deutlicher artikulieren zu können. Die Hälfte würde mehr Verantwortung übernehmen und ebenso viele stimmen zu, dass sie eine neue Aufgabe als Herausforderung sehen.
In Bezug auf die Beziehung zu einer Mentorin oder einem Mentor erklärten die jungen Wissenschaftlerinnen, dass sie am meisten von den sehr persönlichen Gesprächen und Tipps, wie man sich bewirbt, profitiert hätten. Vorbildfunktion bezüglich persönlicher Eigenschaften haben die Mentorinnen und Mentoren durch ihre Zielstrebigkeit, Strukturiertheit, Gelassenheit und Organisationsfähigkeit, aber auch durch ihr Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen sowie ihr Selbstbewusstsein und ihren Ehrgeiz.
Alle an der Online-Befragung beteiligten Mentees gaben an, dass das Angebot an Seminaren und Workshops zu den Bestandteilen des Mentoring-Programms gehört, von denen sie am meisten profitiert hätten. Highlights des Programms und die eindrücklichsten Erfahrungen in beruflicher Hinsicht waren für die Mentees die Workshops zu Bewerbungscoaching, Projektmanagement, Bewerbungscoaching in Englisch und Selbstmarketing.
Das Mentoring-Programm für Absolventinnen und Doktorandinnen in MINT-Fächern gibt es in dem landesweit verankerten Ada-Lovelace-Projekt nur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Es wird gefördert vom Europäischen Sozialfonds und den Fachbereichen Physik, Mathematik und Informatik, Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften sowie Biologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.