Marathon-Projekt der Arbeitsgruppe Sportinformatik setzt Computerprogramm ein, um Training und Wettkampf zu optimieren
„Höher, schneller, weiter" - dieses Motto gilt heutzutage nicht mehr nur im Spitzensport. Auch im Breitensport versuchen Sportler sich ständig zu verbessern. Vor allem der Laufsport hat in den letzen Jahren einen enormen Boom erfahren. Das steigende Interesse von Medien lockt Sponsoren an, die das nötige Geld zur Verfügung stellen, um weitere Verbesserungen in den einzelnen Sportarten zu finanzieren. Solche Verbesserungen können an mehreren Stellen erfolgen. Am Beispiel der Schwimm-WM im Juli dieses Jahres konnte man sehen, was eine Materialverbesserung bewirken kann. Hier wurden, im Wesentlichen durch den Einsatz hochmoderner Schwimmanzüge, reihenweise Weltrekorde gebrochen.
Eine weitere Verbesserung kann im Bereich der Trainingsplanung und -auswertung erfolgen. So ist der Einsatz von computergestützten Modellen mittlerweile gang und gäbe. Trotzdem ist dieser sportinformatische Bereich noch in der Entwicklungsphase und bietet viele Verbesserungsmöglichkeiten. Im Marathon-Projekt der Arbeitsgruppe Sportinformatik des Instituts für Informatik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird das von Prof. Dr. Jürgen Perl entwickelte Programm PerPot (Performance Potential Metamodell) genutzt, um das Training und den Wettkampf zu optimieren.
Stefan Endler, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Professor Perl und passionierter Marathonläufer, trainiert für den München-Marathon, der am 11. Oktober 2009 stattfindet. Sein Ziel ist es, den Marathon in einer Zeit von 2:48:00 Stunden zu laufen. Dies entspricht einem Durchschnitt von 4 Minuten/Kilometer oder 15 Kilometer/Stunde. Als Steuerungs- und Diagnosehilfsmittel wird eine Pulsuhr eingesetzt, die über einen GPS-Sender beziehungsweise Laufsensor zum Aufzeichnen von Geschwindigkeiten verfügt. In Stefan Endlers Trainings-Blog auf den Internetseiten des Instituts für Informatik sind seine Berichte über die Vorbereitung zu verfolgen. Hier fasst er wöchentlich seine Erlebnisse und Beobachtungen zusammen (www.informatik.uni-mainz.de). Ob er am Ende die geplanten 2:48.00 Stunden erreicht, wird am Institut mit Spannung erwartet.