Auf dem Gebiet der Hochenergiephysik anerkannte Nachwuchswissenschaftlerin kommt an das Institut für Kernphysik der JGU
Die Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Giulia Casarosa vom Istituto Nazionale di Fisica Nucleare (INFN) in Pisa, Italien, erhält ein Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung und damit die Möglichkeit, in Mainz ihre Studien zur Verbesserung der Spurrekonstruktion des Belle-II-Experiments am weltbekannten SuperKEKB-Beschleuniger in Tsukuba, Japan, fortzusetzen. Darüber hinaus wird sie in Zusammenarbeit mit ihrer wissenschaftlichen Gastgeberin Prof. Dr. Concettina Sfienti den Ursprung der Materie-Antimaterie-Asymmetrie auf Grundlage der mit Belle II gewonnenen Daten erforschen.
Giulia Casarosa war zuletzt als Postdoc am INFN Pisa aktiv an der Konstruktion des Silizium-Vertex-Detektors für das Belle-II-Experiment beteiligt. Zudem ist sie ein zentraler Bestandteil der Belle-II-Tracking-Gruppe, also der Gruppe, die daran arbeitet mittels der gewonnenen Detektordaten die Spuren der im Experiment entstandenen Teilchen möglichst präzise zu rekonstruieren. Des Weiteren ist ihre Bestimmung des Charm-Mischungsparameters yCP mit BaBar-Daten die aktuell präziseste.
Giulia Casarosas Expertise kommt ihrem künftigen Projekt in Mainz zugute, dessen Ziel es ist, die Tracking-Effizienz für Teilchen mit geringer Energie im Belle-II-Experiment zu verbessern. Die Güte der Spurrekonstruktion ist von entscheidender Bedeutung bei der Suche nach seltenen Ereignissen, die Hinweise auf neue Physik liefern können. Im kommenden Jahr soll dann die Datennahme des Belle-II-Experiments beginnen. Die Forschungsinteressen der Physikerin konzentrieren sich auf Flavour Physik und die Suche nach Physik jenseits des Standardmodells. Sie ist Mitglied der Babar- und Belle-II-Kollaborationen, unter anderem ist sie Co-Convener der Charm-Physik-Gruppe.
Prof. Dr. Concettina Sfientis Forschung am Institut für Kernphysik umfasst ein breites Spektrum von aktuellen Themen der modernen Kern- und Teilchenphysik: von Paritätsverletzung in der Elektronen-Streuung an Kernen bis hin zur Zustandsgleichung von Neutronensternen. Ihre Arbeit ist in den Exzellenzcluster „Precision Physics, Fundamental Interactions and Structure of Matter" (PRISMA) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie den Sonderforschungsbereich 1044 „Die Niederenergie-Grenze des Standardmodells" eingebettet.