FOR 539: Saharan Mineral Dust Experiment (SAMUM)

Die Anzeichen einer weltweiten Klimaveränderung mit einem globalen Temperaturanstieg haben unter anderem die Frage aufgeworfen, ob in der Atmosphäre auch Prozesse ablaufen, die dem Temperaturanstieg entgegenwirken. Der direkte und indirekte Einfluss von Aerosolpartikeln auf die Strahlungsbilanz wird diskutiert. Der globale Ferntransport von Aerosolpartikeln und besonders von Wüstenstaub, so die Vermutungen, könnte eine bedeutende Rolle spielen. Jährlich gelangen rund fünf Milliarden Tonnen Staub oder Aerosolpartikel durch natürliche und vom Menschen verursachte Prozesse in die Atmosphäre. Der Mineralstaub aus den Wüsten der Erde hat daran einen erheblichen Anteil von 1,5 Milliarden Tonnen, und wiederum sechzig Prozent davon entstammen dem Wüstenkomplex der Sahara. Während der anhaltenden Dürreperiode der letzten Jahrzehnte in der Sahelzone wurde die weltweite Staubproduktion möglicherweise um ein Drittel erhöht, ohne dass dies in den bisherigen Abschätzungen zur Klimaveränderung berücksichtigt wurde. Ob der Mineralstaub aus den Sandstürmen in der Atmosphäre zur Abkühlung führt oder eine Erhöhung der Temperatur bewirkt, ist unbekannt. Unbekannt ist auch, wie sich eine lokale Erwärmung der Luft durch Staub auf das regionale Wetter auswirkt.

Die DFG-Forschergruppe 539 "Saharan Mineral Dust Experiment" (SAMUM), bestehend aus sieben Forschergruppen aus dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, dem Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig, dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena, dem Institut für Meteorologie der Universität München, dem Institut für Mineralogie der Technischen Universität Darmstadt, dem Institut für Umweltphysik und Fernerkundung der Universität Bremen sowie aus dem Institut für Physik der Atmosphäre der Johannes Gutenberg-Universität will Schätzungen über die klimatischen Auswirkungen der Sahara-Sandstürme vorlegen.

Förderung seit 2004.