Forschungspotenzial der Uni Mainz künftig in zwölf Sonderforschungsbereichen gebündelt
(PM 23.05.07) Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat heute zwei neue Sonderforschungsbereiche (SFB) bewilligt, an denen Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler maßgeblich beteiligt sind: den SFB/Transregio 45 zum Thema "Perioden, Modulräume und Arithmetik algebraischer Varietäten" und den SFB/Transregio 49 zum Thema "„Systeme kondensierter Materie mit variablen Vielteilchenwechselwirkungen". „Über diesen Erfolg freuen wir uns sehr. Die Einrichtung dieser beiden neuen SFBs ist ein deutliches Zeichen für das exzellente Niveau der Forschung an unserer Universität“, erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. Damit werden künftig Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihr Forschungspotential in insgesamt zwölf Sonderforschungsbereichen bündeln: "Mit dieser Bilanz hat die Mainzer Universität im bundesweiten Vergleich ein hervorragendes Standing", so der Präsident, "insbesondere auch, wenn wir die Mittelausstattung unserer Hochschule in Relation zu den Erfolgen unserer Forschungsaktivitäten setzen. Dies ist ein Dokument der Leistungsfähigkeit und des hohen Engagements unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler." Für den SFB / Transregio 45 "Perioden, Modulräume und Arithmetik algebraischer Varietäten" hat die DFG zunächst für einen Zeitraum von vier Jahren Forschungsmittel in Höhe von knapp zwei Millionen Euro pro Jahr bewilligt. In diesem Forschungsverbund werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz als Sprecherhochschule, der Universitäten Bonn und Duisburg-Essen sowie des Max-Planck-Instituts für Mathematik Bonn in 28 wissenschaftlichen Teilprojekten zusammenarbeiten. Das Forschungsgebiet ist in die arithmetische und algebraische Geometrie eingebettet. Dabei greifen die Wissenschaftler besonders die neuen Entwicklungen auf, die im Umfeld der Schnittstelle zwischen Arithmetik und Geometrie liegen und das Verständnis algebraischer Varietäten vorantreiben. Das Potential dieses Verbundes liegt in erster Linie in der Kombination von arithmetischen und geometrischen Methoden, die in der Regel sonst nur in getrennten Arbeitsgruppen unabhängig voneinander bearbeitet werden. Mit dem Sonderforschungsbereich intensivieren die beteiligten Wissenschaftler ihre zum Teil bereits bestehenden Kooperationen auf diesem Forschungsfeld, wodurch insbesondere auch die Nachwuchswissenschaftler in ihren Forschungsaktivitäten besser gefördert werden sollen.
Der SFB / Transregio 49 "Systeme kondensierter Materie mit variablen Vielteilchenwechselwirkungen" wird von der Universität Frankfurt/Main (Sprecherhochschule), der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Mainzer Max-Planck-Institut für Polymerforschung sowie der Universität Kaiserslautern getragen. Für die 17 wissenschaftlichen Teilprojekte stellt die DFG für die nächsten vier Jahre Forschungsmittel in Höhe von durchschnittlich etwa zwei Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. In diesem Forschungsbereich untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das kollektive Verhalten wechselwirkender Vielteilchen-Systeme. Die noch junge Zusammenarbeit von Quantenoptik, Festkörperphysik und Chemie baut der Transregio damit weiter aus. Dieser Sonderforschungsbereich enthält das erste integrierte Graduiertenkolleg und nutzt damit ein vor kurzem neu eingeführtes Programmelement zur noch besseren Weiterqualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden in Sonderforschungsbereichen.
Die seit 1999 geförderten Sonderforschungsbereiche "Transregio" unterstützen die Kooperation zwischen Wissenschaftlern an mehreren - in der Regel zwei bis drei - Standorten. Die einzelnen Beiträge der frei gewählten Kooperationspartner müssen für das gemeinsame Forschungsziel essentiell, komplementär und synergetisch sein. Der besonders hohe wissenschaftliche und strukturelle Qualitätsanspruch muss dieser Bedingung durch Neuartigkeit der Fragestellung und durch komplexes fachliches Zusammenspiel entsprechen. Strukturziel ist die überregionale Vernetzung von fachübergreifenden Forschungsinteressen und Infrastruktur.