15.02.2007
Höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der Statistischen Physik erstmals an Physiker in Deutschland
(FB) Herrn Prof. Kurt Binder, Hochschullehrer am Institut für Physik der Johannes Gutenberg–Universität Mainz und Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied des Max–Planck–Instituts für Polymerforschung, wird von der Sektion Statistische Physik der International Union of Pure and Applied Physics die Boltzmann–Medaille 2007 verliehen. Er erhält diese Auszeichnung gemeinsam mit Prof. Giovanni Gallavotti, Rom.
Die Boltzmann–Medaille, die seit 1975 nur alle drei Jahre verliehen wird, ist die höchste Auszeichnung, die auf dem Gebiet der Statistischen Physik in der Welt vergeben wird. Die Statuten des Preises sehen vor, dass die Medaille nicht an Wissenschaftler vergeben wird, die bereits den Nobelpreis erhalten haben. Sie wird anlässlich der internationalen Konferenz “Statphys 23” im Juli 2007 in Genua übergeben.
Prof. Binder ist der erste Physiker in Deutschland, dem diese Auszeichnung zuteil wird. Er erhält den Preis für seine grundlegenden Beiträge zur Entwicklung der numerischen Statistischen Physik, in denen er die Methode der Monte–Carlo–Simulation als hoch präzises Instrument zum Studium von Phasenübergängen und kritischen Phänomenen etabliert hat.
Seine Arbeiten zur systematischen Analyse von Effekten endlicher Systemgröße auf die Phänomenologie von Phasenübergängen, wie sie in Computersimulationen beobachtbar sind, wirkten weit über die Statistische Physik hinaus, und bilden heute die Grundlage für Simulationen in verschiedensten Wissenschaftszweigen wie der Materialwissenschaft, der physikalischen Chemie, der Biophysik und der Quantenfeldtheorie.