Bioinformatik, Musikinformatik, Sportinformatik – Mainzer Wissenschaftler präsentieren die vielfältigen Forschungsbereiche der Informatik
04. 08. 2006
Einen Einblick in die digitale Entwicklung unserer Gesellschaft bietet der Wissenschaftsmarkt der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 9. und 10. September rund um den Gutenbergplatz:
Anlässlich des Informatikjahres 2006 präsentieren Mainzer Wissenschaftler im Informatik-Zelt (Zelt 3) die vielfältigen Forschungsbereiche und Einsatzgebiete dieser Wissenschaft: von der intensiven Erforschung von Proteinen im Rahmen der molekularen Bioinformatik, der Digitalisierung der Medien, insbesondere auch der Datenspeicherung auf Musik-CDs, über die virtuelle Montageplanung bis hin zur Komposition von Musik oder Optimierung von Fitness und Ausdauerleistungen im Sport.
Im Mittelpunkt stehen dabei immer „Mitmach-Aktionen“. So können die Besucher beispielsweise anhand der aktuellen Vorhersagen von Wind und Wetter mögliche Flugbahnen und damit wahrscheinliche Fundorte von Luftballonen berechnen. Da sich die Wettersituation von Stunde zu Stunde ändert, ergeben sich je nach Startzeitpunkt des Ballons andere mögliche Fundorte. Dabei erhalten die Besucher Hintergrundinformationen zu den Computermodellen, mit denen das Wetter für Stunden und Tage voraus weltweit berechnet wird.
Wie muss ich laufen, um abzunehmen? Wie muss ich trainieren, um schneller zu werden? Welches taktische Konzept hätte die Mannschaft wählen sollen, um zu gewinnen? Die immer höheren Anforderungen im Profisport, aber auch die wachsende Bedeutung von Fitness und Gesundheitssport stellen Herausforderungen an die Betreuung im Sport dar, die ohne Computer und Informatik zukünftig nicht bewältigt werden können. Im Informatikzelt auf dem Wissenschaftsmarkt erfahren die Besucher, wie die Ausdauerleistung durch sportmedizinische Analyse der Leistungsfähigkeit und sportinformatische Berechnungsmodelle optimiert werden kann.
Wie „Algorithmen“ helfen, automatisch gute Packungen zu generieren, können die Besucher auf dem Markt selbst nachvollziehen. Solche Algorithmen haben vielseitige Anwendungen, z. B. beim Bepacken von Containern oder bei der Bestimmung des optimalen Kofferraumvolumens eines Fahrzeuges. Die Besucher haben auch Gelegenheit, ihre „Packintelligenz“ in einem Pack-Wettbewerb unter Beweis zu stellen. Die Musikinformatiker zeigen mit einem Konzertprojekt, dass nach einfachen mathematischen Gesetzmäßigkeiten komponierte Musik weder einfallslos-repetitiv noch experimentell-chaotisch sein muss. Denn unser Verständnis von Musik basiert genauso auf den physikalischen und physiologischen Gegebenheiten des Hörsinns wie auf kulturellen Traditionen, menschlicher Intuition und Emotion.
Kinderprogramm: Wie funktioniert ein Roboter?
Begleitet wird die Präsentation im Informatikzelt durch ein vielfältiges Programm für Kinder. Die „Nachwuchswissenschaftler“ können ihren eigenen Legoroboter programmieren, ein 3D-Puzzle am Computer auseinander- und wieder zusammenbauen, ein musikalisches Palindrom aus ihrem Namen erzeugen und erfahren, wie ein Computer rechnet.