Materialforschung am Standort Mainz weiter ausgebaut / Carl-Zeiss-Stiftung fördert Professur
17.12.2014
Die Institute für Chemie und Physik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) können ihren Studierenden ab dem Wintersemester 2015/2016 ein neues Lehrangebot anbieten, das sich mit oxidischen Materialien befasst. Möglich ist dies durch eine von der Carl-Zeiss-Stiftung geförderte neu geschaffene experimentelle Stiftungsprofessur in Mainz, die die Chemikerin Prof. Dr. Angela Möller innehat. Für den zur Carl-Zeiss-Stiftung gehörenden und in Mainz ansässigen Technologiekonzern SCHOTT ermöglicht die Besetzung einen weiteren Ausbau der langjährigen Kooperation mit der JGU, aus der bereits viele Impulse in der Materialentwicklung entstanden sind. "Gerade bei oxidischen Materialien, zu denen auch unsere Spezialgläser und Glaskeramik zählen, ist das Potenzial bei Weitem noch nicht ausgeschöpft", so SCHOTT-Forschungsvorstand Dr. Hans-Joachim Konz.
Die im ostwestfälischen Bünde geborene Angela Möller wurde im Jahr 1993 an der Universität Hannover promoviert und habilitierte sich 2002 an der Universität zu Köln. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Hochtemperatur-supraleitende und chemische Materialien. Bevor die Wissenschaftlerin im Jahr 2009 als außerordentliche Professorin für Chemie an die University of Houston, Texas, USA, wechselte, war sie in unterschiedlichen wissenschaftlichen Funktionen an der Universität zu Köln tätig. In ihrer wissenschaftlichen Laufbahn erhielt sie eine Reihe renommierter Auszeichnungen und Preise, so beispielsweise im Jahr 2009 den Welch Foundation Professorship Award des Texas Center for Superconductivity (TcSUH) der University of Houston sowie 2012 den National Science Foundation (NSF) CAREER Award und den Distinguished Faculty Scholar Award der University Commission on Women.
"Wir freuen uns sehr über die Berufung von Prof. Dr. Angela Möller. Sie bietet Kenntnisse und Erfahrung auf einem breiten Spektrum oxidischer Materialien mit Schwerpunkt auf Synthese, Magnetismus, Strukturchemie und Spektroskopie. Dieses Spektrum passt damit sehr gut zu den Aktivitäten der SCHOTT-Forschung und wir erwarten eine Reihe von Synergien aus der zukünftigen Zusammenarbeit", erklärt SCHOTT- Research Fellow Dr. Roland Langfeld.
Materialforschung hat eine lange und sehr erfolgreiche Tradition in Mainz. An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gehören die Materialwissenschaften zu den Profilschwerpunkten der Hochschule. Die international hoch angesehene Expertise auf diesem Gebiet beruht auch auf Forschungskooperationen mit dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung, dem Fraunhofer ICT-IMM sowie industriellen Partnern. "Das Profil von Prof. Dr. Angela Möller passt hervorragend zur Ausschreibung 'Oxidische Materialien'", betont Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "Durch die Besetzung der Stiftungsprofessur können wir unsere Materialforschung in Mainz auf hohem Niveau weiter verstärken."
Oxide zählen neben den klassischen Halbleitern zu einer der wichtigsten Materialklassen für Anwendungen in der Elektronik, der Optik, Sensorik und Energietechnik. Mit ihren physikalischen Eigenschaften sind sie als Funktionswerkstoffe von wachsender Bedeutung für künftige Technologien, insbesondere als Materialien für den Bereich Energieeffizienz.