Rosetta-Mission, Entdeckung kosmischer Neutrinos und Nachweis von Element 117 zählen zu den zehn aufregendsten Forschungserfolgen 2014
04.02.2015
Jedes Jahr ermittelt die American Physical Society (APS) die Forschungserfolge in der Physik, die in der Öffentlichkeit die meiste Beachtung gefunden haben, und erstellt auf dieser Grundlage die Top-Ten-Rangliste der "Physics News Stories". An drei von zehn ausgewählten Projekten, die es auf die Rangliste für das Jahr 2014 geschafft haben, sind Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) beteiligt.
Die Raumsonde Rosetta brachte in zehnjähriger Reise den Lander Philae zu dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko und setze ihn dort am 12. November ab. Obwohl die Landung nicht planmäßig verlief, konnten die wissenschaftlichen Experimente zu 80 bis 90 Prozent durchgeführt werden. Unter Beteiligung von Wissenschaftler der JGU um Dr. Göstar Klingelhöfer mit einem Alpha-Röntgen-Spektrometer.
Mainzer Wissenschaftler um Univ.-Prof. Dr. Lutz Köpke sind an der Suche nach hochenergetischen Neutrinos aus dem Weltall beteiligt, die im letzten Jahr mit dem "Big Bird" genannten Neutrino einen neuen Rekord verbuchen konnte. "Big Bird", das vom Neutrinodetektor IceCube am Südpol gemessen wurde, war mit über zwei Petaelektronenvolt doppelt so energetisch wie die früheren Rekordhalter.
Auch der Nachweis von Element 117 gehört nach Ansicht der APS-Juroren zu den zehn aufregendsten Forschungserfolgen des vergangenen Jahres in der Physik. Der Nachweis von mehreren Atomen des Elements 117 gelang einem internationalen Team um Univ.-Prof. Dr. Christoph Düllmann mit einem speziellen Messaufbau an der GSI-Beschleunigeranlage in Darmstadt. Die Wissenschaftler schossen Calcium (Element 20) auf eine Zielscheibe aus Berkelium (Element 97). Dabei kam es in einigen Fällen zu einer Verschmelzung zum Element 117, das sich aus der Summe der beiden Ausgangselemente ergibt.