Auszeichnung für Arbeiten an der Entwicklung eines hoch segmentierten Neutrondetektors
26.11.2012
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) zeichnet Magdalena Rohrbeck mit dem Georg-Simon-Ohm-Preis 2013 aus. Den Preis erhält Magdalena Rohrbeck für ihre Masterarbeit "Ein neues Konzept für einen stark segmentierten Neutronendetektor", die sie am Institut für Kernphysik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) unter Betreuung von Dr. Harald Merkel durchgeführt hat. Rohrbeck arbeitete maßgeblich an der Entwicklung eines fein unterteilten Neutronendetektors, baute einen Prototypen auf und testete diesen erfolgreich. Mit ihrer Arbeit schließt sie ihr Masterstudium "Applied Physics" am RheinAhrCampus Remagen der Hochschule Koblenz ab. Die mit 1.500 Euro dotierte Auszeichnung wird im März 2013 während der DPG-Jahrestagung in Dresden überreicht.
Für die physikalische Grundlagenforschung und den Einsatz neutronenbasierter Methoden in angewandter Forschung und Festkörperphysik sind Fortschritte in der Entwicklung von Neutronendetektoren von großer Bedeutung. Da Neutronen keine elektrische Ladung besitzen, erweist sich der Nachweis von hochenergetischen Neutronen als besonders anspruchsvoll. Die Nachweiswahrscheinlichkeit von Neutronen lässt sich prinzipiell durch eine Vergrößerung des Detektorvolumens erhöhen. Unerlässlich für eine genauere Vermessung der Spur, entlang der sich die Neutronen bewegen, ist eine feinere Ortsauflösung durch eine feine Untergliederung des Detektors in kleine Einzelbereiche. Schnell führen Optimierungen aus physikalisch-technischer Sicht jedoch zu enormen Kosten für den Bau eines solchen Nachweisgeräts, weshalb diese unbedingt bei der Entwicklung berücksichtigt werden müssen. Magdalena Rohrbeck gelang es, einen modular aufgebauten und damit hoch flexiblen Neutrondetektor mit einer Nachweiseffizienz von nahezu 100 Prozent zu entwickeln. Durch die Verwendung von Komponenten, die verhältnismäßig kostengünstig erworben oder entwickelt werden können, lassen sich die Gesamtkosten für den Bau dieses Detektors bemerkenswert gering halten. Der fertige Detektor soll zukünftig in der kernphysikalischen Grundlagenforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eingesetzt werden, um beispielsweise die Struktur des Neutrons mit bislang unerreichter Genauigkeit zu untersuchen.
Mit dem Georg-Simon-Ohm-Preis will die Deutsche Physikalische Gesellschaft hervorragende, kürzlich abgeschlossene und grundsätzlich der Öffentlichkeit zugängliche Arbeiten Studierender der physikalischen Technik oder verwandter Studiengänge an Fachhochschulen auszeichnen und so dem Ansporn des physikalisch-technischen Nachwuchses dienen.