Mainzer Sportinformatik mit zwei Exponaten beteiligt - Übertragung der Eröffnung im "aktuellen Sportstudio"
Das Heinz Nixdorf MuseumsForum ist das größte Computermuseum der Welt und zudem ein lebendiger Veranstaltungsort. Auf 6.000 qm Ausstellungsfläche präsentieren mehr als 2.000 Exponate 5.000 Jahre Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Informationstechnik - von der Entstehung der Zahl und Schrift 3.000 v. Chr. bis in das Computerzeitalter des 21. Jahrhunderts. Daneben finden regelmäßig attraktive Sonderausstellungen in Paderborn statt, so wie jetzt Computer.Sport, für die Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble die Schirmherrschaft übernommen hat. Die spektakuläre Sonderausstellung zeigt die Bedeutung aktueller computerbasierter Hochtechnologie für den heutigen Sport. Auf 1.000 Quadratmetern erhalten die Besucher spannende und faszinierende Einblicke in die neuesten Entwicklungen. Vieles können sie selbst ausprobieren und testen. 26 interaktive und zwölf Medienstationen stehen bereit.
"Wir sind stolz, in Paderborn dabei sein zu können", sagt Prof. Dr. Jürgen Perl, Sportinformatiker an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Ehrenpräsident der International Association of Computer Science in Sport (IACSS). Er und sein Team sind mit zwei Exponaten bei Computer.Sport vertreten und werden auch bei der Eröffnung am Samstag, 17. Januar 2009 dabei sein. Das ZDF sendet aus Paderborn "das aktuelle Sportstudio" ab 23.00 Uhr.
Bei einer Exkursion im Sommersemester können Studentinnen und Studenten der Informatik und Angehörige des Instituts für Informatik diese und alle weiteren Attraktionen live erleben. Die Ausstellung kann bis 5. Juli 2009 besucht werden.
Exponate der Mainzer Sportinformatik
Simulationsmodell SpeEdiRun
Planung von Training und Wettkämpfen in Ausdauersportarten wie zum Beispiel Laufen, Radfahren oder Skilanglauf wird durch Bodenbeschaffenheit, Steigungen etc. und zeitverzögerte Wirkung von Belastungsänderungen erschwert.
Mit SpeEdiRun werden auf der Basis realer Laufdaten Strecken- und Pulsprofile dargestellt und die Wirkung von Be- und Entlastungen simuliert. Die Modell-basierte Analyse soll dazu beitragen, Prognosen über den Leistungsverlauf zu bestimmen und damit Wettkampfplanungen zu unterstützen.
Musteranalyse mithilfe Neuronaler Netze
Künstliche Neuronale Netze imitieren Organisations- und Verarbeitungsprinzipien des menschlichen Gehirns. Im Gegensatz zu statistischen Verfahren zeichnen sie sich durch Lernfähigkeit, Fehlertoleranz, Robustheit und Generalisierungsfähigkeit aus.
Die Sportinformatik nutzt Künstliche Neuronale Netze unter anderem zur gruppentaktischen Analyse eines Fußballspiels. Sie sollen Spielhandlungen von Angriff und Abwehr oder Ballwechsel typisieren und erkennen helfen. Nach einem entsprechenden "Training" erkennt und prognostiziert das Netz typische Konstellationsmuster und ordnet gruppentaktische Prozesse zu. Verständnis und Analyse der Spielabläufe werden dadurch vereinfacht und verbessert. Der Ansatz kann in späteren Entwicklungsstufen Simulationen mit Eingriff in den Spielablauf und im Hinblick auf taktische Optimierung ermöglichen.